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Bericht aus dem Senegal Oktober 2023

Die Vorbereitungen für das neue Schuljahr laufen

Die Regenzeit im Senegal geht dem Ende zu, während das neue Schuljahr nach den viermonatigen Ferien anläuft. Im Kontakt mit Lehrpersonen und dem Inspektorat plane ich bereits von hier aus die Weiterführung des Spielprogramms im Unterricht. Während den vergangenen zwei Jahren konnte ich allen Anfragen seitens der 10 Kindergärten in Sedhiou gerecht werden und mein Spielprogramm für eine vielseitige Lernumgebung einführen. Gleichzeitig konzentrierte ich mich die letzten Jahre auf die Realisierung von verschiedenen Kindergarten- Neubauten, um damit allen Kindern in jedem Quartier von Sedhiou dieselben Bedingungen für einen förderlichen Unterricht zu ermöglichen. Dieses Ziel konnte ich mit der Realisierung des diesjährigen Bauprojekts erreichen. (Siehe Bericht vom Mai 23). Zusätzlich freut mich, dass ich mich über die letzten Jahre mehr und mehr in den Kindergärten einbringen kann, um die Kinder und Lehrpersonen bei Spiel und Spass zu begleiten. Es besteht ein wachsendes Interesse und grosser Bedarf für die Gestaltung von Spielplätzen, damit sich die Kinder in verschiedenen Bereichen entwickeln können. Das Einbringen von Spielmaterial weckt grosse Freude bei den Kleinen, sie sind regelrecht «hungrig» auf die verschiedenen Herausforderungen und Tätigkeiten.

Es ist ein schönes Gefühl, dass es unserem Hilfswerk gelungen ist, meine Bauvorhaben umzusetzen. Nun haben alle Kinder in jedem Quartier der abgelegenen Kleinstadt Sedhiou die Möglichkeit, einen Kindergarten zu besuchen. Dabei bieten die grosszügigen, hellen Räume die Grundlage für das Entfalten der Kleinen. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir einerseits komplette Kindergärten aufgebaut, andererseits bestehende Klassenräume mit weiteren Neubauten für die üblichen drei Klassen ergänzt, samt Toiletten. So auch beim diesjährigen Bauprojekt, integriert bei der «Ecole 5», wo anfangs Jahr ein weiterer Klassenraum, Toiletten und ein Büro mit Lagerraum entstanden sind. Die Zusammenarbeit mit dem zuständigen Direktor dieses Kindergartens erweist sich durch sein Verständnis für die Förderung und Herz für Kinder als besonders erfreulich. Dies zeigte sich während der Bauphase, wie auch im Unterricht.

Genauso freut mich zu beobachten, dass in einigen weiteren Kindergärten die ersten Weiterbildungen für Lehrpersonen fruchten. Dies hängt sehr vom Engagement der Lehrpersonen ab und weist entsprechend grosse Unterschiede auf. Bei den Kindern selber löst das Spielprogramm in allen Kindergärten wahre Begeisterung aus, was sich auch daran zeigt, mit wie viel mehr Freude sie zum Unterricht kommen. Die Neugier und Lernfreude steht den Kleinen ins Gesicht geschrieben, wenn sie sich an dem spannenden und attraktiven Unterricht beteiligen. Mit strahlenden Augen beschäftigen sie sich an den verschiedenen Spielplätzen und sind stolz auf ihr neu entdecktes Können. Das Spielmaterial und die Zusammenarbeit gestaltet sich ihrer Kultur entsprechend, damit die Kinder -und Lehrpersonen- sich damit identifizieren können. Aus der Schweiz kommen nur «neutrale» Spiele , wie Legos, Farbenspiele, etc. zum Einsatz, welche weltweit passen oder Spiele mit ihnen bekannten Sujet. Gleichzeitig versuche ich vermehrt Spiele zu entwickeln, welche im Senegal selber hergestellt werden können, vom Schreiner oder auch mit den Kindern. Vor Allem möchte ich den Lehrpersonen dazu verhelfen, selber Ideen für Spiel- und Bastelplätze mit einheimischen Materialien zu entwickeln und umzusetzen. Also Geschichten und Spiele mit afrikanischen Menschen und Tieren, Früchten, Gemüse und Pflanzen aus dem Senegal, so wie kreative Tätigkeiten mit allem, was sich in ihrer Umgebung finden lässt.

Die kurze Ausbildung der Lehrpersonen im Senegal bietet wenig für einen förderlichen Unterricht. Dazu kommt, dass die örtlichen Inspektoren zwar Informationen über das neue, spielerische Schulsystem vom Bildungswesen im Senegal erhalten, doch auf Grund fehlender Erfahrungen keine Möglichkeit haben, die Lehrpersonen entsprechend weiterzubilden. Dadurch sind die Schulverantwortlichen umso dankbarer für meine Unterstützung in diesem Bereich. Und ich selber staune immer wieder, wie sich in kurzer Zeit grosse Entwicklungsschritte bei den Kindern zeigen, während sie mir stolz und mit leuchtenden Augen ihre Tätigkeiten präsentieren. Nun gilt es, diese Spielplätze zu vertiefen, anzureichern und weiter aufzubauen. Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, ist es wichtig, die Kindergärten integriert in ihr Schulsystem und ihre Kultur zu begleiten. Unserer Vision entsprechend, Hilfe zur Selbsthilfe, möchte ich den Lehrpersonen dazu verhelfen, mehr und mehr eigene Ideen zu entwickeln, um mit ihren Materialien und Möglichkeiten den Unterricht vielseitig zu gestalten.