Tagebuch Februar 2017
von Marielle Furter
Niaguis: Überraschendes FestDas zweite Schuljahr läuft in gewohnten Bahnen und auch mit den neuen Kindern der „Petit secction“ hat sich eine schöne Beziehung angebahnt. Am 2. Februar 2017 durfte ich ein besonderes Ereignis erleben. |
|
Nachdem ich angekündigt hatte, dass ich dieses Jahr aus verschiedenen Gründen bereits im Februar in die Schweiz reisen werde, wurde ich mit einem besonderen Fest überrascht, welches zu Ehren von kindergardens4senegal organisiert wurde. Dabei verkündete der "Chef du village" voller Begeisterung, dass die Bevölkerung und die verantwortlichen Personen am 15.Dezember 2016 "Mme. Marielle Furter" zur Patin des Kindergartens gewählt haben, und dieser entsprechend benannt wird. Zusätzlich wurden mir verschie-dene Urkunden überreicht. Nebst den Personen aus verschiedenen Behörden haben sich ebenso viele Mütter und Väter der Kindergartenkinder mit grosser Dankbarkeit unserem Verein und mir gegenüber geäussert. Nachdem mich diese Worte bereits sehr berührt haben, welche aus tiefstem Herzen an mich gerichtet wurden, kamen zwei Frauen auf mich zu. Ich wurde vor allen Anwesenden mit einem schönen Rock eingekleidet und dazu mit einer traditionellen Kette beschenkt, was dort zu Lande eine grosse Ehre bedeutet. Es war ein wirklich spezieller Anlass. Dies zeigt mir auf, dass die Bevölkerung mehr und mehr versteht, wie wichtig die Vorschule für die kleineren Kinder ist. Sie beobachten, wie freudig ihre Jüngsten den Kindergarten besuchen und welch positive Entwicklung die Kinder dabei machen. Dadurch wird die Zusammenarbeit immer enger und kann umso mehr bewirken, was ich natürlich sehr schätze.
Unser nächstes Projekt in Koudiabya.Die Vorbereitungen sind gut angelaufen und erste Gespräche haben im geplanten Dorf "Koudiabya" stattgefunden. Es ist uns wichtig, dass wir auf eine gute Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und kindergardens4senegal zählen können. Dies trägt viel bei für ein gutes Gelingen, sowohl beim Aufbau, so wie bei der Inbetriebsetzung des Kinder-gartens. Aktuell haben wir ein geeignetes Grundstück kostenlos zugesprochen bekommen und sind in regem Austausch mit der wichtigsten Ansprechperson, le Chèf du Village, M. Arouna Koudiaby. Vor Allem möchten wir in Erfahrung bringen, welche weiteren Beiträge das Dorf seinerseits zur Realisierung des Kindergartens zur Verfügung stellen kann. (z. Bsp. Rodung des Baulandes, Unterkunft und Essen für Bauarbeiter, Bausand aus der Region, etc.) Hierbei geht es nicht unbedingt um Einsparungen des Budgets von kindergardens4senegal, sondern ebenso darum, die Ernsthaftigkeit und das Interesse der Einwohner von Koudiabya bestätigt zu haben. Unsere "Hilfe zur Selbsthilfe" hat ja zum Ziel, dass wir staatliche Einrichtungen verwirklichen, welche nach einigen Jahren der Zusammenarbeit mit Inspektoren, Lehrpersonen, Elternrat und weiteren verantwortlichen Personen selbstständig weiter funktionieren können. Dafür bestehen im Senegal gute Bedingungen, da die Strukturen für ein fortschrittliches Schulwesen grundsätzlich vorhanden sind. Jedoch ist es dem Staat nicht möglich, in allen Dörfern entsprechende Kindergärten und Schulen zu finanzieren. Die sehr ländliche Region Casamance ist besonders davon betroffen, so dass viele Kinder keine Möglichkeit auf Bildung haben, oder die Kinder einen langen Weg in Kauf nehmen müssen, um in einem Nachbardorf die Schule besuchen zu können. Während meiner Abwesenheit im Senegal vertritt mich wie üblich mein einheimischer Assistent Elhadji Mamadou Dieme, welcher mich seit Mai 2015 bei allen Projektarbeiten begleitet und unterstützt. Herzlichst Marielle Furter
|