Mai 2016: Meine Vision hat sich erfüllt
Tagebuch, Senegal Mai 2016
von Marielle Furter
Meine Vision hat sich erfüllt
Meine Vision hat sich erfüllt. Ich bin mehr als glücklich, dass ich seit Ende März endlich tageweise wieder als Kindergärtnerin tätig sein kann. Und natürlich ist es ein ganz besonderes Gefühl, in „unserer“ école maternelle in Nisguis zu unterrichten. Während ich die vor Freude strahlenden und sehr interessierten Kinder mit den Spielsachen bekannt mache, klopft mein Herz spürbar höher. |
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Generalversammlung 2016 Die grosse Begeisterung, welche die vielen, in der Schweiz gespendeten, Spielsachen auch bei den Erwachsenen ausgelöst hat, kann ich kaum beschreiben. Bereits beim Auslegen des Spielmaterials, um zuerst die Lehrkräfte damit vertraut zu machen, begannen die Frauen zu jubeln und tanzen und begaben sich wie Alice im Wunderland auf Entdeckungsreise. Es war mehr als rührend, mit welcher Freude und Neugier das Team, samt Madame la Directrice Janinne Christine Mancabo, Spiel um Spiel erkundet hatten. So dauerte es über eine Stunde, bis wir mit dem geplanten Inventar beginnen konnten. Dafür kam sogar der regionale Inspektor, M. Diagne zu Besuch. Mit ebenso grosser Begeisterung, bedankte er sich bei mir und allen Sponsoren für unsere grossartige Unterstützung. Dass wir einen so wunderschönen Kindergarten erstellt haben und uns sogar darüber hinaus weiterhin so hilfreich engagieren, mit meinen regelmässigen Besuchen im Kindergarten und nun auch noch mit dieser beachtlichen Anzahl an Spiel- und Fördermaterial, schätzt er ungemein. Ich kann mich grundsätzlich einer guten Beziehung zu Diagne erfreuen. Mit seinem Angebot, dass er Tag und Nacht für meine Anliegen da sei, fühle ich mich besonders gut gestützt und bin zuversichtlich für eine gute Zusammenarbeit mit dem Staat. Aktuell sind wir an den Vorbereitungen für das erste Schulschlussfest, das am 4. Juni, auch dank der finanziellen Unterstützung von kindergardens4senegal, möglich ist. Gross und klein freuen sich riesig darauf. Es wird gesungen, getanzt und auch ein Sketch zum diesjährigen Thema „Gleichberechtigung“ einstudiert. Alle Kinder und das ganze Team werden mit demselben Stoff eingekleidet. Wie es hier üblich ist, von einem Schneider massgerecht angefertigt. Das Fest hat für unseren Verein eine zusätzlich grosse Bedeutung. Nachdem der Kindergarten während diesem ersten Schuljahr noch etappenweise mit allem Nötigen beliefert wurde, hat sich gleichzeitig ein attraktiver, lernfreudiger und herzlicher Betrieb eingespielt. Ich schätze mich sehr glücklich, dass wir uns über einen so äusserst zufrieden stellenden Kindergarten erfreuen können. Dies ist also ein weiterer Grund, das vergangene Schuljahr gebührend zu feiern. Somit erweitern wir das Fest. Nach den Darbietungen der Kinder am Morgen, bieten wir Musik und Tanz für Alle an und laden Kinder, Eltern und Behörden zum Mittagessen ein. Danach ist die Finanzierung in Niaguis für uns grundsätzlich abgeschlossen. Der Kindergarten kann die laufenden Kosten im neuen Schuljahr selber finanzieren, mit dem Schulgeld, das die Kinder bezahlen. Auch wenn dieses mit Cfa 1000 = Fr. 2.-/Monat sehr klein gehalten ist, damit alle Familien den Betrag aufwenden können, reicht dies mit über 100 Kindern für die Betriebskosten aus. Da wir uns für einen staatlichen Kindergarten entschieden haben, wird dieser vom Inspektor mit Verbrauchsmaterial und den hiesigen Lernheften beliefert. Doch werde ich den Kindergarten weiterhin begleiten und wenn nötig, natürlich auch weiterhin finanzielle Unterstützung anbieten. Die Nachhaltigkeit ist uns besonders wichtig. Dazu kommt, dass Niaguis immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben wird. Gerne werde ich den Kindergarten noch über Jahre begleiten und wohl nie ganz aus den Augen lassen. Zukunftspläne Mit grosser Dankbarkeit |