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Ankunft in Sedhiou

Die Reise in meine zweite Heimat war diesmal wahrlich eine Odyssee. Mit Verspätung in Zürich, strandete ich bereits in Lissabon und verpasste somit auch den Inlandflug in den Süden. Aus der üblichen Tagesreise wurde eine viertägige Reise, bis ich endlich zu Hause in Sedhiou angekommen bin. Doch schon am ersten Tag war die Erschöpfung dem Tatendrang gewichen. Zusammen mit meinem Projektpartner Elhadji Dieme besuchte ich den angedachten Bauplatz. Der bestehende Kindergarten hat aktuell zwei Klassenzimmer, es fehlt ein Gebäude für die hier übliche dritte Klasse, so wie Toiletten. Wir haben die wichtigsten Punkte der Vorbereitung besprochen, vor allem die Gründung einer Baukommission, welche uns bei verschiedenen Arbeiten unterstützen soll. Diese Zusammenarbeit ist uns besonders wichtig. Für die Realisierung unsere Projekte sollen immer auch das Interesse und Engagement seitens der Bevölkerung im Vordergrund erkenntlich sein.

Eine besondere Freude ist mir natürlich auch das Wiedersehen mit den Kindern. Die strahlenden Gesichter, wenn ich die Kindergärten betrete, die Begeisterung bei den gemeinsamen Aktivitäten und Spielen haben mir sehr gefehlt.

Bereits bei unserem eingeführten Spiel-Programm im vergangenen Jahr in verschiedenen Kindergärten, damit sich die Kinder an unterschiedlichen Spielplätzen vielseitig entwickeln können, hatte ich im Kindergarten der «Ecole 5» in Sedhiou ein besonderes Engagement erfahren. Der Direktor Doukuré zeigte auf Anhieb ein grosses Interesse und konnte auch die weiteren Lehrpersonen motivieren. Bei spontanen Besuchen von Elhadji Dieme im neuen Schuljahr 22/23, konnte er ebenfalls beobachten, dass Doukuré und sein Kollegium die verschiedenen Spiele nun eigenständig im Unterricht miteinbeziehen. Immer am Freitag ist «jour des jeux», heisst, an diesem Tag beschäftigen sich die Kinder von allen drei Klassen mit dem eingeführten Spielmaterial. Ich selber habe während meines Aufenthalts in der Schweiz immer wieder Fotos erhalten und allgemein standen wir in regelmässigem Kontakt.

In Bezug auf die Räumlichkeiten fehlt für einen kompletten Kindergarten jedoch ein Klassenzimmer, so dass zwei Klassen im selben Raum unterrichtet werden müssen. Da ist mit über 30 Kindern pro Klasse wenig Platz sich zu entfalten. Ebenfalls sind die Toiletten weit entfernt und eigentlich nur für die Primarschüler gedacht. Durch die Erfahrung der guten Zusammenarbeit im Unterricht und pädagogischen Bereich allgemein, so wie dem sichtlichen Engagement des Direktors, haben wir uns nun entschieden, den Bau eines Klassenraums, der fehlenden Toilette und dem Büro mit Lagerraum bei der Ecole 5 ins Auge zu fassen. Damit kommen wir unserem Ziel näher, dass alle Kindergärten bei jeder Schule und in jedem Quartier in Sedhiou dieselben Bedingungen für einen förderlichen Unterricht erfüllen. Ob ein kompletter Kindergarten von uns gebaut wurde, oder nun Räumlichkeiten bei bestehenden Kindergärten ergänzt werden, damit möchte wir jedem Kind in dieser Stadt dieselben Chancen ermöglichen.

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